Jahreshauptversammlung mit großer Überraschung

Am 11. April veranstaltete der Wurzener Geschichts- und Altstadt-Verein seine Jahreshauptversammlung. Gleich zu Beginn konnten alle auf ein Jubiläum anstoßen: Vor 110 Jahren wurde der Wurzener Geschichts- und Altertumsverein gegründet, erster Vorsitzender war der damalige Rektor des Königlich Sächsischen Gymnasiums Prof. Schmidt.  Wolfgang Ebert berichtete kurz über die damaligen Initiativen, es war für die Wurzener Lehrer, Ärzte, Apotheker, Gewerbetreibende und die Repräsentanten der umliegenden Orte selbstverständlich, in einem solchen Verein mitzuwirken. Derzeit hat der Verein über 40 Mitglieder und wie zu Gründungszeiten ist auch heute die Popularisierung der Wurzener Geschichte ein Hauptanliegen. Beispiele sind die große Ilgen-Biografie, das Historisch-topografische Lexikon mit mehreren Auflagen, das Buch über die Wurzener Bürgermeister, die Wurzener Sportgeschichte u.a.

Der Vorsitzende Dr. Jürgen Schmidt gab den Rechenschaftsbericht über das Vereinsleben und die Initiativen im letzten Jahr. Herausragend war der Besuch auf Schloß Döben bei Familie Dr. von Below, die große Würdigung der Akteure für die kampflose Übergabe der Stadt 1945 durch Vereinsmitglied Dr. Wulf Skaun in der Wenceslaikirche mit großer Resonanz oder das gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Kirchgemeinde initiierte Gedenken am  Volkstrauertages am Mahnmals für die Gefallenen des ersten Weltkrieges auf dem alten Friedhof, welches auch in diesem Jahr wieder veranstaltet wird. Dann berichtete Dr. Schmidt über den Besuch von Vereinsmitgliedern in Warstein anlässlich des 55jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Warstein-Sankt Pol/Frankreich. Im kommenden Jahr jährt sich die Begründung der Städtepartnerschaften von Wurzen mit Warstein und Barsinghausen zum 30. Male, am 3. Oktober 1990 unterzeichneten die damaligen Bürgermeister Anton Pausch mit dem Warsteiner Georg Juraschka und dem Barsinhäuser Klaus D. Richter die Urkunden im Wurzener Plenarsaal.

Nach den Kassenbericht von Sven Reinhart und der Revision durch Carl Rößler wurde der Vorstand für das Geschäftsjahr 2018 einstimmig entlastet. Und dann brachte Vereinsmitglied Rene´ Rätze eine große Überraschung: Er hatte im Nachlaß der Familie eine kupferne Tafel gefunden, die die Pflanzung des ersten Baumes für den Stadtpark am 12. 10. 1879, die noch heute am Spielplatz stehende sogenannte Fischer-Eiche, bezeugt. Wir wollen schon seit langer Zeit mit einer Gedenktafel oder einem Denkmal diesen Anlaß von 140 Jahren würdigen, fanden aber bisher mit der Denkmalschutzbehörde keinen Konsens. Nun wollen wir die Kupfertafel aufarbeiten und dann an originaler Stelle nach Abstimmung mit dem Denkmalschutz anbringen lassen. Wolfgang Ebert erinnerte an diese Parkgründung, weil auch noch ein anderer Baum von damals heute vorhanden ist, die sogenannte Albert-Eiche. Sie wurde 1898 gepflanzt zu Ehren des 25jährigen Dienstjubiläums des sächsischen Königs Albert (1828 bis 1902) und damals aus dem Sachsenwald von Fürst Otto von Bismarck geholt. Daher ist sie auch manchmal als Bismarck-Eiche bekannt. So brachte der Abend viel Neues aus Wurzen und anschließend berichtete Vereinsmitglied Frau Hentschel über ihr über 10 Jahre dauerndes Leben auf der schwedischen Insel Gotland. Auch das brachte viel Neues und wird manchen zu einem Ausflug nach Gotland überzeugt haben.

Eine gelungene Veranstaltung war der Tenor auf dem Nachhauseweg!