Wurzener Geschichts- und Altstadt-Verein                                                            7.6.2017

Ein botanisch-historischer Parkspaziergang vom Feinsten

Der Wurzener Geschichts-und Altstadt-Verein hatte Pfingstsamstag zum Parkspaziergang eingeladen und über fünfzig Interessierte kamen, um den Ausführungen von Dr. Erik Schulte, dem Chef der Wurzener Außenstelle des Bundessortenamtes sowie von Wolfgang Ebert, unserem Stadtchronisten, zu folgen. Der botanische Teil hatte den Ahorn im Mittelpunkt und Dr. Schulte beschrieb eine ganze Reihe im Park ansässiger Ahornarten, wobei es weltweit je nach Autoren 110 bis 200 verschiedene Arten gibt. Man konnte „handgreiflich“ die Unterschiede zwischen Feldahorn, Spitzahorn, Fächerahorn und anderen fühlen und erkennen. Begeisterung erregten am Wege die versteckten wunderbaren Blüten des Tulpenbaumes, genauso wie die marmorierten Blätter von Mutationen des Ahornbaumes.  Dr. Schulte brillierte mit seinen botanischen Kenntnissen, man möchte am liebsten noch einmal Biologie studieren, dachten wohl einige Zuhörer!

Der geschichtliche Teil begann mit dem Blick auf das Gelände der ehemaligen Teppichfabrik, Wolfgang Ebert erzählte von den Veränderungen dieses Areals bis in die Jetztzeit. Nur wenige wussten, dass hier, weit vor den Toren der früheren Stadt, der Wohnort des Wurzener Scharfrichters und Schinders, war.

Gleich daneben fiel der Blick auf die Riedelschen Häuser, hochherrschaftliche Häuser mit Jugendstilelementen an den Fassaden, in denen prominente Wurzener einst wohnten. Die Häuser machen leider einen bedauerlichen Eindruck, es soll aber nun die Sanierung durch die städtische Wohnungsgesellschaft beginnen. 

Am Ehrenhain für die sowjetischen Soldaten wurde über die Sanierung des Denkmals berichtet. Kathrin Höhme von der Stadtverwaltung informierte zwischendurch über die geplanten Erneuerungsarbeiten der vielfach zugewachsenen Parkwiesen, am Parkeingang sieht man schon beispielgebend die ersten Ergebnisse dieser Arbeiten.

Am Ende verwies Wolfgang Ebert auf den früheren Rodelberg, welcher der benachbarten Gartensparte den Namen gab. Die Gebäude am Ende der Alten Nischwitzer Straße gehörten einst zur Papierfabrik Beta. Mit Erstaunen konnte man im Park anhand der Alleelinien die alten Gemarkungsgrenzen nachvollziehen und das Wachsen der Stadt nordwärts verfolgen.

Ein gelungener Parkspaziergang, der im kommenden Jahr seine Fortsetzung finden sollte. Das meinten die meisten Zuhörer und Zuschauer.

 

Dr. Jürgen Schmidt