Ein begeisterndes Herrendoppel                                                                                      1.11.2016

Parkspaziergang mit über 50 Zuhörern

 

Letzten Samstag hatte der Wurzener Geschichts- und Altstadt-Verein zum Spaziergang in den Stadtpark von Wurzen eingeladen. Dr. Erik Schulte, der Leiter des Bundessortenamtes Wurzen und hervorragender Baumkundler, hatte die Idee dazu und gemeinsam mit unserem Stadtchronisten Wolfgang Ebert führten sie zwei Stunden durch den Park. Es war eine begeisternde Mischung von historischen Informationen zur Entstehung und dem Werden des Stadtparkes als auch zu den außergewöhnlichen und gewöhnlichen Bäumen in diesem ganz besonderen Areal. Start war an der Fischer-Eiche, aber die wenigsten wußten, daß dies der erste Baum des neu entstehenden Parks war, der von Juel und anderen städtischen Repräsentanten gepflanzt wurde und damals in Erinnerung an den aus Wurzen stammenden sächsischen Bergmeisters und Ehrenbürger Wilhelm Fischer (1796 – 1884) seinen Namen erhielt. Heute ein sehr beeindruckender Baum, der auch gleich von Dr. Schulte genutzt wurde, um über die Arten der Eichen hierzulande zu berichten und die Unterschiede für jeden Laien augenscheinlich zu beschreiben. Die Landschaft um den jetzigen Teich hat in den letzten Jahrzehnten viele Veränderungen erfahren, wußte Wolfgang Ebert an Hand von Fotos zu erklären. Und dann wieder der Part von Dr. Schulte, der den Tulpenbaum vorstellte, dann einen Mammutbaum mit einem zungenbrecherischen lateinischen Namen und natürlich den bekannten Ginkobaum.  Begeisternd rezitierte der Baumkundler Goethes Gedicht vom Ginko, berichtete von der Herkunft des Baumes und dem abenteuerlichen Verbringen nach Europa. Solcherart den „Ball zugespielt“, zückte Wolfgang Ebert ein Inselbüchlein, das die Geschichte des Ginkos beschrieb. Den Parkführern machte es offensichtlich Spaß und die über fünfzig Wurzener hörten begeistert zu. Am Denkmal für die Gefallenen des 8. Sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 78 Wurzen war wieder Stadtgeschichte angesagt, die Nutzung des nördlichen Parkteils durch das hier stationierte Militär.

Die Zeit war zu schnell vorüber und alles waren sich einig, dieser gelungene Spaziergang muß fortgesetzt werden. Der Wurzener Geschichts- und Altstadt-Verein und Dr. Schulte werden im kommenden Jahr die Fortsetzung einordnen. Es gibt noch viel zu berichten über Bäume und Geschichte.

 

Dr. Jürgen Schmidt

Vereinsvorsitzender